Mittwoch, 16. November 2011

In Sack und Asche

Die Diskrepanz zwischen der Aussage "Gott ist Liebe!" und unserer Wahrnehmung von Gerichtsrede und eiferndem Gott des AT besteht da, wo ich nicht glaube, dass sich Liebe auch SO artikuliert. Wenn ich davon ausgehe, dass wir Menschen, Ebenbild Gottes sind, dann spiegelt sich in der Vielfalt menschlichen Daseins (in allen Facetten unseres Verhaltens und unserer Emotionen) auch die Vielfalt Gottes wider, Gott liebt mich und will Beziehung mit mir. Und wenn ich weiß, dass ein böses Wort, ein Streit, Eifersucht kein Beziehungsabbruch bedeuten muss, dann darf nicht nur ich mit meinem Gott zürnen, sondern auch Gott mit mir. Das Problem bei dieser Art mir Gott zu denken ist sicher, dass mein Bedürfnis nach Perfektion enttäuscht wird. Dass ich als Mensch nicht perfekt sein kann, weiß ich, sorgt aber nicht für ein entspanntes Umgehen mit meinen Macken, sondern eine unablässige Unzufriedenheit. Aber dass sogar Gott nicht all unseren Perfektionsansprüchen gerecht wird, das verstört. Aber ich erlebe diese Vorstellung als unerreicht HEILsam.

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